Am Donnerstag, den 24. Juni, abends war es nach einer langen Corona bedingten Pause endlich wieder einmal so weit: Elternabend im IchDuWir Montessori Kinderhaus – alle Eltern und Pädagoginnen haben sehnlichst darauf gewartet.
Wir Eltern wurden in drei Gruppen aufgeteilt, in jedem Raum haben uns Pädagoginnen Einblicke in den Kinderhausalltag gegeben.
Christa präsentierte ganz viele erstaunliche, entzückende, berührende und lustige Fotos unserer Kinder – bei der Arbeit mit den vielen Montessorimaterialien, beim Freispiel, im Garten, bei Festen….
Corrina und Suni haben in den Räumlichkeiten der Oben-Gruppe Einblicke in den Alltag der Kleineren (1 1/2 bis 3-jährige) gegeben und Steffi und Sabine haben die Arbeit mit den unterschiedlichesten Montessori Materialien in der Unten-Gruppe gezeigt und wir Eltern durften uns auch “in Freiarbeit üben”.
Besonders schön fanden wir alle die einleitenden Worte von Christa, und diese waren in etwa so:
“Wir freuen uns, dass wir alle wieder mal zusammen sind, und wir euch zeigen dürfen, was eure Kinder in ihrer Zeit im Kinderhaus machen, ABER es passiert so viel zwischendurch, den ganzen Tag. Besonders wichtig sind eben auch die Dinge, die man nicht so gut herzeigen und präsentieren kann, was sie hier lernen, welche Entwicklungsschritte sie gehen und wie wir sie dabei unterstützen dürfen:
- Es beginnt damit: Traurig sein beim Abschied – das darf und muss halt manchmal sein, für jeden anders, manche Kinder sind trauriger und tun sich in der Früh schwer sich von Mama oder Papa zu verabschieden, andere sausen gleich davon und vergessen schon mal zum “Winkefenster” zu gehen, es ist auch nicht jeden Tag gleich… und dann können die Kinder trotzdem den Tag genießen – dann wissen wir, dass sich die Kinder geborgen fühlen…
- Wissen, da sind Erwachsene, die auf mich achten, Grenzen und Regeln: wir Pädagoginnen geben den Kindern hier – jeden Tag – Orientierung, Klarheit und Verlässlichkeit – und das ist wichtig, dass sich die Kinder wohl fühlen, und sich hier entfalten können.
- Wie lebe ich mich in einer Gruppe ein, wie finde ich meinen Platz? Das ist ebenfalls zu lernen, ein wichtiger Baustein für das soziale Verhalten, genauso wie in der Oben-Gruppe bei den kleineren Kindern: vom nebeneinander spielen zu gemeinsamen Rollenspiel – da muss man sich abstimmen, einigen, jeder am Ende zufrieden sein.
- Konflikte, die entstehen – wie können diese gemeistert werden? Wütend, grantig und traurig sein dürfen, sich ärgern – ganz wichtig, denn Gefühle gehören dazu, diese zeigen zu können, mit diesen umzugehen, darüber hinwegzukommen. Die Hilfe der Erwachsenen – uns Pädagoginnen, die wir sie begleiten bei den Konflikten und ihnen das passende „Werkzeug“ an die Hand geben, damit sie in Zukunft selber damit lernen umgehen zu können.
- Oder schöne Gefühle: sich freuen dürfen, begeistert sein dürfen, oder auch mal: sich langweilen können und dürfen – genauso wichtig und richtig.
- Pflege der eigenen Person: Lernen, sich selber anzuziehen. Zum Beispiel ist es für viele Kinder ein Meilenstein, wenn sie es schaffen erstmals ihre Patschen selbständig an- und auszuziehen. Und es ist so schön, wie sie mit wie viel Stolz sie ihre Freude über das eigene Tun und Können mitteilen.
- Ganz wichtig: Material aufräumen (weil die äußere Ordnung spiegelt sich in der inneren Ordnung wieder) – ist nicht immer beliebt, hilft aber ungemein.
- Fragen und um Hilfe bitten, wenn mal etwas doch nicht alleine gelingt.
- Warten können: das ist so schwierig… Anderen zuhören… auch manchmal echt schwierig. Aber beides soziale Fähigkeiten, die von klein an bis ins hohe Alter gefragt sind.
- Fertigkeiten üben und verbessern und verfeinern: Tisch decken, Schnecken pflegen und füttern, Pflanzen aussäen, Pflanzen gießen, Anziehen, schneiden, Stift halten, …..
- Und um nicht zu vergessen, natürlich: neue Erkenntnisse erlangen, praktisches Wissen aneignen, Verständnis der Welt aufbauen, Forschergeist entwickeln, sich kreativ betätigen, ganz für sich im Malatelier, Herausfinden was man sich zutraut im Hengstenbergturnen
- Und zu guter Letzt: Lernen, seinen Gefühlen zu vertrauen!”
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