Wie vielleicht manche von euch schon gehört haben, haben mit dem neuen Kindergartenjahr nicht nur die Kinder wieder Leben ins Kinderhaus gebracht, sondern neuerdings auch tierische Mitbewohner. Seit Anfang September wohnen in der unteren Gruppe vier Achatschnecken und sorgen für reges Interesse.
Achatschnecken kommen ursprünglich aus den verschiedensten Teilen Afrikas. Unsere Schnecken stammen aus Südafrika und gehören zur Gattung der „Lissachatina immaculata immaculata“. Sie sind Zwitter und haben es gerne warm und feucht mit ungefähr 25-27° Celsius. Unsere neuen Mitbewohner sind richtige Vielfraße, am liebsten essen sie Salat, Gurken, Paprika oder Tomaten. Für ihren Hausbau benötigen sie außerdem „Sepiaschalen“ als Kalkquelle, welche der „Rückenknochen“ von Tintenfischen sind. Wenn die Schnecken ausgewachsen sind, haben sie eine Gehäusegröße von ungefähr 15 cm und ab einem Jahr sind sie geschlechtsreif und legen bis zu 300 Eier.


Aber warum haben wir uns entschieden, Achatschnecken im Kindergarten zu halten? Seit längerer Zeit erfahren Schnecken immer größerer Beliebtheit in Kindergärten und dies auch aus gutem Grund. Durch ihre langsame Fortbewegung und ihre außergewöhnliche Größe, regen sie zur Beobachtung an und wecken die Neugier der Kinder. Außerdem wirkt die Beobachtung der Schnecken sehr beruhigend. Besonders das Halten der Schnecken hat auf die Kinder einen entspannenden und fokussierenden Einfluss. Die Kinder können so auch emotionale Lernziele anhand der Schnecken verfolgen, wie zum Beispiel das Überwinden eigener Ängste, Konzentration und Geduld aufbringen und natürlich auch Respekt vor allen Lebewesen wahren. Ein weiterer großer, positiver Punkt ist die Versorgung der Schnecken, bei der die Kinder beteiligt sind. Sie lernen Verantwortung zu übernehmen und sich fürsorglich um andere Lebewesen zu kümmern. Dies lässt sich auch bei der Handhabung mit den Schnecken beobachten, da die Kinder hier besonderes Fingerspitzengefühl an den Tag legen müssen.
Bei uns im Kinderhaus sind die Schnecken mittlerweile fester Bestandteil des Kinderhausalltags. Morgens ist ein Besuch beim Terrarium Pflicht, um zu zählen, wie viele Schnecken heute zu finden sind. Auch die ersten Kontakte mit den Schnecken außerhalb ihres Terrariums wurden bereits gemacht. Anfangs wurde lieber beobachtet, wie die Schnecken von den Erwachsenen gehalten wurden, aber schnell überwog die Neugierde und die Kinder wollten sie selbst halten. Auch der anfängliche Ekel vor den „Schleimern“ verflog schnell, als sie festgestellt haben, dass die „Schleimer“ gar nicht so schleimig sind. Außerdem steht vor dem Terrarium ein Sessel, auf dem immer wieder Kinder zu finden sind, wenn gerade kein Erwachsener Zeit hat, die Schnecken gemeinsam aus dem Terrarium zu holen oder sie einfach allein die Tiere beobachten möchten.
Ergänzung vom Mai 2021:
Auch Schneckenpflege muss sein…
.. und unsere Kinder sind mit tollem Engagement und Konzentration dabei – seht selbst:











