Eindrücke einer Kinderhaus-Mama
Vögeln beim Zwitschern zuhören, mit Wasser pritscheln, barfuß laufen und dabei die Zeit vergessen … so habe ich den Sommer als Kind in Erinnerung. Vieles hat sich seitdem geändert: Die Sommer der Kinder sind heute schneller, organisierter und oft auch irgendwie „unpersönlicher“. Umso schöner war es, im August einen Vormittag im Kinderhaus zu verbringen und die Kinder zu beobachten! Also: Wie erleben denn unsere Kinderhaus Kinder heute den Sommer bei IchDuWir? Hier ein Einblick in den Tagesablauf in unserem Summercamp.

Das Summercamp findet die ersten drei Wochen im Juli und die letzten drei Wochen im August statt. Dazwischen ist das Kinderhaus geschlossen. Von Montag bis Freitag werden maximal 25 Kinder von drei Pädagoginnen oder 15 Kinder von zwei Pädagoginnen betreut. Das Besondere: Die „kleinen“ und die „großen“ Kinder verbringen die ganze Zeit gemeinsam – der Garten wird gemeinsam entdeckt, Abenteuer werden geplant und neue Freundschaften entstehen.



Ankommen im Garten
Zwischen 08.00 und 08.30 kommen die meisten Kinder und sind von Beginn die ganze Zeit im Garten draußen (außer es regnet stark, dann wechseln alle nach drinnen). Die Rucksäcke, mit Wechselgewand, Badehose, Handtuch und Sonnencreme bestückt, werden fein säuberlich in der Gartengarderob aufgehängt. Und dann geht es auch schon los mit Spielen und Arbeiten, denn der Garten hat Einiges an Abwechslung zu bieten:
- da ist z.B. der Holzschuppen mit der Puppenküche,
- ein Materiallager mit Gummireifen, Stöcken, Gummimatten und Scheibtruhen,
- der Pritscheltisch,
- die große Sandkiste mit Sonnensegel,
- die Holzwerkstatt im Salettl,
- der Barfußweg,
- die Schaukeln,…
Wenn es sehr heiß ist, ziehen sich die Kinder unter die großen Bäume oder auf die Rückseite des Hauses in den Schatten zurück oder erfrischen sich unter der Outdoor-Dusche oder mit diversen Schüsseln, Gießkannen,… – hierbei sind sie sehr kreativ!
Arbeiten und Jausnen – alle helfen mit!
Auch die Jause findet von ca. 9:30 – 11:15 Uhr im Freien statt. Schon in der Früh erntet eine der Pädagoginnen mit einigen Kindern Kräuter für die Kräuterbutter, die immer gemeinsam frisch zubereitet wird. Tomaten gibt es aus dem Hochbeet und Beeren von der Naschhecke. Für die vielen Gemüse- und Obstsorten haben alle gemeinsam einen Gießplan erstellt. Den Kindern macht es große Freude, Verantwortung zu übernehmen und die Blumen, das Hochbeet und die Kräuter selbstständig zu gießen. Und auch sonst suchen und finden sie sich selbst ihre Arbeit: sie räumen um und aus, schieben, rollen, graben ein und aus, kochen, hämmern, singen, reinigen, … Um ca. 12:30 Uhr wird alles aufgeräumt und im Salettl gemeinsam Platz genommen. Dann wird intensiv besprochen, wer abgeholt wird und wer zum Mittagessen bleibt, was es zum Essen gibt oder wie die Nachmittagspläne sind. Abholzeiten sind Montag bis Freitag um 13:00 Uhr ohne Mittagessen oder 14:00 Uhr inklusive Mittagessen.
Und wie erleben unsere Pädagoginnen das Sommercamp?
Auch sie genießen die gemeinsame Zeit mit den Kindern im Garten und beobachten bzw. unterstützen, wenn jemand etwas braucht. Sie haben jetzt auch mehr Zeit, um mit den Kindern zu plaudern und vor allem zu jenen, die von der „Oben-Gruppe“ (1,5-3jährige) in die „Unten-Gruppe“ (3-6jährige) wechseln, noch mehr Beziehung aufzubauen. Das ist unter anderem hilfreich, um ein gutes Gefühl für die Zusammenstellung der Gruppen im Herbst zu bekommen – zum Beispiel wer mit wem in die Garderobe kommt.
„Komm‘ mit! Wir zeigen dir, wohin wir umgezogen sind…“ und so besichtige ich noch das „neue Zuhause“ von zwei stolzen Buben, die gerade vom Holzschuppen in eine gemütliche Ecke unter den Bäumen umgesiedelt sind. Dann gehe ich entschleunigt und gestärkt aus dem Kinderhaus. Ich freue mich, dass unsere Kinder so einen Sommer im IchDuWir Kinderhaus erleben dürfen– einen Sommer wie damals eben…